Marcel, warum braucht es eine App? swissinfo.ch ist doch schon per Internet einfach abrufbar.
Wir sind so unabhängiger vom Web und haben eine weitere Möglichkeit, dem Publikum Zusatzfunktionen anzubieten, die man über einen Webbrowser so nicht bekommt. Wir wollten den Usern zum Beispiel andere Navigationsmöglichkeiten oder auch sinnvolle Zusatzfunktionen wie etwa das Speichern von Artikeln anbieten.
Welchen Herausforderungen musstet ihr euch im Projekt stellen?
Wir hatten ein beschränktes Budget und fokussierten uns auf eine solide Grundapp, die zu uns passt. Wir hatten auch daran gedacht, Apps für andere Kanäle wie TV, Gamekonsolen oder spezifische Apps für relevante Themen zu bauen, haben dann aber für den Moment darauf verzichtet. Stattdessen bauten wir intern einen Webservice, der uns künftig diese Optionen bei Bedarf relativ einfach umsetzen lässt.
Können Sinnesbehinderte die App ebenfalls bedienen?
Zum Teil ja, aber noch nicht vollumfänglich. Hier gehen wir laufend voran und bringen Funktionen wie Sprachsteuerung oder anpassbare Schriftgrössen in kommenden Releases unter.
Der Kontakt zum Publikum ist swissinfo.ch wichtig. Was passiert mit Userkommentaren? Brauchst du sie, um die App zu verbessern?
Ja. Wir haben unsere Leserschaft bei der Weiterentwicklung der App miteinbezogen, indem wir ihre Kommentare und eine Leserbefragung für die Verbesserungen berücksichtigt haben.
Was denkst du, wie sieht die SWI-App in drei bis fünf Jahren aus?
Auf swissinfo.ch bezogen werden wir zum Beispiel unsere Informationen sprachgesteuert abrufen können. Wir werden fähig sein, Artikel mit unseren Kontaktlinsen zu lesen, und natürlich werden Augmented Reality und Virtual Reality auch im Journalismus immer wichtiger für das Storytelling. Denn so ist man mitten im Geschehen, die Leserin oder der Leser kann Dinge selber steuern und das ganze Erlebnis ist viel intensiver.
Interview: Nina Hübner, Kommunikation + Marketing